Kurie Niedergelassene Ärzte

SGKK-Honorarabschluss 2019-2020

Honorarabschluss mit der SGKK für die Jahre 2019 und 2020 (9. Zusatzvereinbarung).

Dr. Christoph Fürthauer:

„Dieser Abschluss bedeutet für Hausärztinnen und Hausärzte sowie Fachärztinnen und Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde ab 1.1.2020 eine rund 10%ige Honorarsteigerung.“

Nach diesmal außergewöhnlich mühsamen Verhandlungen können wir Ihnen die äußerst zufriedenstellende Vereinbarung mit der SGKK für die Jahre 2019 und 2020 präsentieren. Zwar finden Sie diesmal wenig innovative strukturelle Verbesserungen, darüber zu verhandeln wurde von der SGKK weitestgehend rundweg abgelehnt. Weiters wurde mit dem leidigen Ausgabenbegrenzungsgesetz ein fixer Maximalrahmen vorgegeben. Diesen konnten wir bis über alle Erwartungen hinaus ausreizen. Die SGKK war in dieser Hinsicht zwar sehr verständig, aber naturgemäß bemüht, nie die gesetzlichen vorgegebenen Grenzen zu überschreiten.

Der Schwerpunkt bei Hausärztinnen und Hausärzten wurde diesmal auf die Position 055 (hausärztliche Koordination, automatisch der Zahl der Pauschalfälle zugeschlagen) gelegt, die nicht nur tariflich erheblich gesteigert wird, sondern ab 1.1.2019 statt bisher auf 26% auf 42% der Fälle berechnet wird. Der Grund hierfür ist, dass andere tarifliche oder die ungeliebten Limitierungen betreffende Maßnahmen das Geld nicht nur für die Allgemeinmedizin (AM), sondern auch für alle anderen Fächer verteilen würde.

Zusammen mit weiteren Erhöhungen für Punktewerte, Kleinkinderzuschlag, 048 (Erstanamnese), 080 (TA), 081 (Heilmittelberatungsgespräch), 085 (Psy-chosomatik), DMP, PA (PROP) und OP-Leistungen können wir ab 1.1.2020 eine insgesamt rund 10%ige Honorarsteigerung für die Hausärztinnen und Hausärzte verzeichnen.

Für allgemeine Fachärzte konnte eine durchschnittliche Honorarsteigerung von 2,1 % sowohl für das Jahr 2019 als auch für das Jahr 2020 bereits fixiert werden, somit bis 1.1.2020 insgesamt 4,24 %! Es kann damit die zu erwartende Inflationsrate doch knapp übertroffen werden, was aufgrund des Ausgabenbegrenzungsgesetzes als maximale Ausreizung der Grenzen betrachtet werden kann.

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben war es nur bei der Allgemeinmedizin möglich, höhere Steigerungsraten zu erzielen, wobei es uns für die Fachgruppe Kinderheilkunde gelungen ist, diese mit den Allgemeinmedizinern mitzuziehen und auch hier eine außerordentliche Erhöhung (+ 10,3%) zu erzielen.

Weiters wurde eine erhebliche Erhöhung des Unterstützungsbeitrags für Zweitordinationen erzielt


Im Bereich des Jobsharing ist eine Lockerung der zeitlichen Begrenzung und bei der sogenannten Weiterbildungslehrpraxis eine Verdoppelung des Zeitraumes gelungen.

Die Positionen für den elektronischen Wartungsaufwand eMED1 und, wenn zukünftig eingeführt, eKOS1 hoffen wir ohne gesondertes Verzeichnen Ihrerseits vereinbaren zu können. Hier läuft noch die Klärung darüber und werden wir Ihnen berichten.

Für die Fachärzte (exkl. technische Fächer) wurde eine neue Leistung 056 (vordringliche Terminvergabe auf Anforderung des zuweisenden Vertragsarztes) eingeführt. Für die Hausärztinnen und Hausärzte ändert sich in ihrem bisherigen Vorgehen, sich bei Bedarf um einen raschen Termin zu bemühen, nichts. Allerdings ist dieser Aufwand in der Erhöhung der Position 055 noch stärker als bisher gewürdigt.

Abschließend möchten wir auf den unserer Ansicht nach sehr wesentlichenPunkt dieser Vereinbarung für die Attraktivität der kassenärztlichen Allgemeinmedizin in Salzburg hinweisen: Die Neuregelung des hausärztlichen Bereitschaftsdienstes, die seit 1.11.2015 als Projekt eingeführt war und sich im Sinne aller Beteiligten optimal bewährt hat, ist nunmehr in das vertragliche Dauerrecht überführt worden. Damit ist eine Rückkehr in das zuvor bestehende Dienstmodell auch im Falle einer Neuordnung der Kassenlandschaft auszuschließen.

Informationsveranstaltungen zum Honorarabschluss für Hausärztinnen und Hausärzte:

Die erwarteten Auswirkungen des Honorarabschlusses, die Übernahme der Bereitschaftsdienstregelung Land ins Dauerrecht sowie Informationen zu aktuellen Entwicklungen wurden in sechs Informationsveranstaltungen präsentiert.

Lungau Di., 29.01.2019, 19.30 Uhr
Pongau Mi., 30.01.2019, 19.30 Uhr
Pinzgau Mo., 25.02.2019, 19.30 Uhr
Tennengau Do., 28.02.2019, 19.30 Uhr
Stadt Salzburg Do., 07.03.2019, 19.30 Uhr
Flachgau Mo., 18.03.2019, 19.30 Uhr