Kurie Angestellte Ärzte

Ausbildungsevaluierung

Im Spätherbst 2019 wurden von der Bundeskurie der angestellten Ärzte erneut Ergebnisse der Ausbildungsevaluierung präsentiert. Dr. Matthias Vavrovsky, Obmann Sektion Turnusärzte berichtet.

Um einen Überblick über die Situation in der Ärzteausbildung zu erhalten, ruft die Österreichische Ärztekammer regelmäßig Ärztinnen und Ärzte auf, ihre Ausbildungseinrichtungen zu bewerten. Im Spätherbst  2019 wurden von der Bundeskurie der angestellten Ärzte erneut Ergebnisse der Ausbildungsevaluierung präsentiert. Wir fassen diese mit dem Fokus auf Salzburg in kurzen Zügen zusammen:

Vorweg lässt sich in Salzburg zum ersten Mal aufzeigen, dass die Basisausbildung und die allgemeinmedizinische Ausbildung besser bewertet werden, als die fachärztliche Ausbildung.

Auch im Vergleich zum österreichischen Schnitt werden diese Ausbildungen signifikant besser in Salzburg beurteilt. Nichtsdestotrotz zeigen sich auch in unserem Bundesland stark schwankende Evaluierungs- ergebnisse der einzelnen Abteilungen; zugleich zeichnen sich einige Best-Practice Beispiele, aber ebenso Bad-Practice Beispiele ab.

Insbesondere in der allgemeinmedizinischen Ausbildung sind die divergierenden Bewertungen zwischen den einzelnen medizinischen Abteilungen auffallend: So wird beispielsweise die Gynäkologie und Orthopädie/Traumatologie signifikant schlechter als der Gesamtdurchschnitt aller Abteilungen bewertet, die Ausbildungsfächer Anästhesie, Kinder- und Jugendheilkunde, Psychiatrie sowie Neurologie schneiden hingegen signifikant besser ab, als der Durchschnitt aller bewerteten Abteilungen.

Ärztinnen und Ärzte in Basisausbildung gaben oftmals das Feedback, dass sie viele Routineaufgaben mit wenig Lernzuwachs erfüllen, wenig aktives Lernen vorhanden ist und das Feedback fehlt. Als Grund für die fehlende Ausbildungskapazität wird das hohe Arbeitspensum des Stammpersonals gesehen. Personalmangel und Arbeitsdichte in den Spitälern gehen eindeutig zulasten der Arztausbildung.

Vor dem Hintergrund eines starken Wettbewerbs mit dem Ausland sollte die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte nicht als Störung des klinischen Alltags wahrgenommen werden. Die Spitalsträger sollten ihre Pflicht und die Verantwortung wahrnehmen, Zeit und Ressourcen für die Arztausbildung zu schauen, um die Qualität der ärztlichen Versorgung in Österreich flächendeckend und über alle Abteilungen zu garantieren.

Wir dürfen uns abschließend bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die sich die Zeit genommen haben, um an dieser Evaluierung teilzunehmen. So trägt jeder mit seiner Bewertung dazu bei, dass diese zu einem Zeugnis einer guten Ausbildung wird, oder einen Ansporn für die Ausbildungsverantwortlichen darstellt, um hier Schwächen aufzudecken und diese zu beseitigen.

Deswegen beabsichtigen wir zur Förderung von mehr Transparenz noch im kommenden Jahr die Verö¡ entlichung entsprechender Abteilungs- und Krankenhaus-Ergebnisse durch einen einfachen webbasierten
Zugriff für alle, damit diese zu einer Entscheidungshilfe für unsere Kolleginnen und Kollegen werden. Wir bitten deswegen weiterhin jeden, auch zukünftig an diesen Befragungen teilzunehmen, damit wir einen
validen Datensatz zur Verfügung haben.