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Radiologie

Salzburger Radiologen starten mit Vorzeigeprojekt VERA.

VERA

Die Digitalisierung schreitet auch in der Medizin voran. Neue Lösungen im Gesundheitsbereich sind gefragt. Die beiden Salzburger Radiologen Dr. Doringer und Dr. Kubin präsentierten im Dezember eine neue, innovative Lösung zur schnelleren Terminvergabe der von ihnen angebotenen radiologischen Untersuchungen im Bereich Magnetresonanz- und Computertomographie (MRI & CT).

Seit 1. Jänner 2019 ist VERA nun in Betrieb: die beiden Radiologen arbeiten über das neue Computer-Programm VERA zusammen, bei dem PatientInnen selbst die Termine eingeben können. So soll sich auf PatientInnenseite die Wartezeit verringern bei gleichzeitig besserer Auslastung der Geräte.

Die Dringlichkeit zur besseren Koordination bei der Terminvergabe spitzte sich bereits im letzten Jahr zu: Seit dem 1. Jänner 2018 müssen alle 133 Radiologie-Institute mit Kassenvertrag in Österreich ihren PatientInnen im Durchschnitt binnen 10 Werktagen eine Computertomographie (CT) ermöglichen. Für eine MR (Magnetresonanztomographie) darf die Wartezeit im Durchschnitt bis zu 20 Werktage betragen. Gewiss bringt diese Regelung viele der niedergelassenen RadiologInnen unter Druck, weil sie auf ihrer Homepage auch die Wartezeiten veröffentlichen müssen und sich dabei zeigt, dass der erlaubte Zeitrahmen vor allem bei MR-Untersuchungen meist auch ausgeschöpft wird.

Die Patientin/der Patient kann relativ simpel mit dem Handy über eine Onlineplattform einen Termin zu bekommen. Selbstverständlich ist die Terminanmeldung aber auch weiterhin per Telefon oder direkt im Institut möglich. Entscheidet sich die Patientin/der Patient mittels VERA,  einen Termin zu erhalten so gibt es zwei Optionen: wer die Wahl „Schnellster Termin“ trifft, wird – unabhängig davon, in welchem Institut die Patientin oder der Patient registriert ist – je nach Kapazitäten derschnellstmöglich verfügbare Termin in einem der beiden Institute zugeteilt. Der Bildaustausch erfolgt in dem Fall kurzfristig über die webbasierten Bildübertragungssysteme „Aura“ und „e-ray“. Wer sich  wiederum für „Institut nach Wahl“ entscheidet, bleibt „seinem“ Institut treu und kann dort, ebenfalls abhängig von den  Kapazitäten, einen Wunschtermin selbst wählen.

VERA ist aber auch mit der bestehenden digitalen Infrastruktur wie ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) verbunden. Laut Dr. Kubin und Dr. Doringer wird hier, unter Berücksichtigung der verschärften Datenschutzgesetze, auch der Austausch von Gesundheitsdaten mit den überweisenden ÄrztInnen und den Krankenanstalten vereinfacht. VERA soll nicht nur den zuweisenden ÄrztInnen entgegen kommen, sondern auch externen Gesundheitsanbietern. Zusammenarbeit könne vereinfacht und Prozesse beschleunigt werden. „Auf Patientenebene sehen wir es außerdem als wichtige Aufgabe, diese an digitale Prozesse zu gewöhnen,“ so Dr. Kubin und Dr. Doringer.

Finanz- und Gesundheitslandesrat Christian Stöckl begrüßte die Initiative der beiden Salzburger Radiologen. Er betonte, dass eine landesweit bessere Vernetzung des niedergelassenen Bereichs und der Krankenhäuser das übergeordnete Ziel bleiben müsse.

Dr. Klaus Kubin

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